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Bio Baumwolle vor der Verarbeitung

Auf internationalen Modeschauen sieht man "Ecofashion" bereits als den Trend der Zukunft. Was von Modetrendforschern wie Li Edelkoort bereits vor Jahren vorhergesagt wurde, erreicht jetzt die breite Masse: "Back to Rural" oder "Zurück zur Natur". Ganz vorn an der Spitze ist hier der bisher als eher konservativ bekannte Modekonzern C&A. Mit täglich mehr als 2 Millionen Kunden hat der Gigant 2007 bereits 1200 Tonnen Bio-Baumwolle aus Indien verarbeitet, in 2008 waren es bereits mehr als 7000 Tonnen. Das sind über 12 Millionen Bio-Shirts, die nicht mal teurer verkauft werden als Hemden aus der konventionellen Bauwollproduktion. Damit liegt C&A bereits vor den weltweit größten Verwendern von Biobaumwolle Nike, Walmart, Coop und Woolworth. Anbauländer wie Peru, Indien und Uganda profitieren enorm von dem Einstieg der großen Modehauskette.

Unterstützt wird der international Trend durch Stars, Models und bekannte Modedesigner, darunter Stella McCartney, Bono, Peter Ingwersen, Rogan Gregory, Ali Hewson und Summer Rayne Oakes. Mehr Sozialverantwortung und Umweltbewusstsein durch "Ethical Fashion" ist selbst in den obersten Reihen von Hollywood angesagt. Stars wie Cameron Diaz, Selma Hayek, Natalie Portman, Jennifer Aniston, Alicia Silverstone und Adrian Grenier bekennen sich zum neuen Bio-Trend. Das Geheimnis des Erfolges liegt unter anderem auch daran, dass Modedesigner die Naturfasern in moderne Designs einarbeiten, anstatt wie in der Vergangenheit "alternative" oder gar "Hippie-Mode" mit Bio Baumwolle zu produzieren. Die neue öko-Fashion ist hier jedoch immer noch teurer als die Designs aus herkömmlicher Produktion, was für den "Hype" unter den Trendsettern durchaus positive Auswirkungen hat – was mehr kostet, ist auch mehr Wert. Wenn dies nun auch einen Mehrwert für die Umwelt und soziale Gerechtigkeit bedeutet, sind wir auf dem richtigen Weg.

In Europa entwickelte sich der Trend durch eine Vielzahl an Designern, die erste Kollektionen auf dem Weg zur "Green Fashion" auf Modeschauen präsentierten. Zu den Pionieren gehörten hier Anbieter wie Kujichi aus den Niederlanden, das Luxuslabel Noir und die Modekette Jack & Jones aus Dänemark, Inka Koffke aus Deutschland und die britische Designerin Katherine Hamnett, die bereits in den 80er Jahren auf Biobaumwolle setzte. Unterstützt wurde die Entwicklung durch die amerikanische Lobbygruppe für Biobaumwolle "Organic Exchange", die 2007 eine Niederlassung in Amsterdam aufmachte. Die Organisation erhielt Förderungen von internationalen Entwicklungshilfe Organisationen und Fairtrade-Stiftungen, die professionelle Schulungen möglich machten. Die Veranstaltungen werden besucht von unterschiedlichen Interessengruppen wie Biobaumwollanbauer, Repräsentanten von Spinnereien und der weiterverarbeitenden Industrie, bis hin zu Farbenproduzenten und Konzernen wie Tchibo. Auf einer dieser Veranstaltungen präsentierte auch der Einkaufleiter von C&A die ambitionierten Pläne der Modekette und erzeugte damit eine starke Motivation für die Entwicklung des neuen Bio-Trends. Wie profitabel das Geschäft mit der öko-Mode wirklich ist, wird sich in den nächsten Jahren zeigen.