Warum bio Baumwolle sinnvoll ist

Natürlich gewachsene Baumwolle

Die konventionelle Baumwollproduktion bringt viele Umwelt- und Gesundheitsprobleme mit sich. Weltweit werden heute mehr giftige Insektizide an Baumwollpflanzen verwendet als an allen anderen landwirtschaftlichen Produkten. Eine nachhaltige Alternative ist nur die zertifizierte organische Baumwollproduktion. Die Bedrohung der chemischen Einflüsse in der landwirtschaftlichen Produktion ist so ernst geworden, dass die Notwendigkeit eines Wandels in den letzten Jahren immer mehr Menschen bewusst geworden ist. Der Trend zu umweltfreundlicheren Produktionsmethoden wird unterstützt von einer breiten Vielefalt an Interessensgruppen: Bio-Bauern, die sich von dem exzessiven Einsatz von Chemikalien distanzieren wollen, zukunftsorientierte Unternehmen, die sich unter dem Druck von strengeren Regulierungen und härterem Wettbewerb neu orientieren müssen sowie immer besser informierte Konsumenten, die nach mehr sozialer und umweltbewusster Verantwortung verlangen. Das ist der Grund, warum bio Biobaumwolle heute in landwirtschaftlichen Kulturen angebaut wird, die strengen Kriterien und Standards unterliegen. Organische Landwirtschaft verbietet den Einsatz von giftigen und widerstandsfähigen chemischen Pestiziden und Düngern, ebenso wie gentechnisch manipulierte Produkte. Im Mittelpunkt stehen die biologische Vielfalt landwirtschaftlicher Systeme, Verbesserung der Fruchtbarkeit der Böden und die Förderung einer gesunden Umwelt.

Organische Baumwolle wird mittlerweile zertifiziert vom "Global Organic Textile Standard" GOTS (www.global-standard.org). Zertifizierungen sind ein wichtiges Intrument, um klare Standards zu setzen und deren Einhaltung zu prüfen. Die korrekte Kennzeichnung der organischen Produkte gibt den Konsumenten die Sicherheit, dass die strikten Auflagen in der organischen Produktion befolgt werden. Produzenten werden von unabhängigen Instituten regelmäßig inspiziert und müssen umfassende Berichte über ihre Produktionsmethoden abgeben. Die Verwendung von zertifizierter Biobaumwolle ist jedoch erst der Anfang der organischen Herstellung von Kleidungsstücken. In der weiteren Verarbeitung werden immer noch zahlreiche Chemikalien zum Färben und Veredeln der Stoffe eingesetzt. Darüber hinaus wird im Baumwollanbau enorm viel Wasser verbraucht: rund 2000 Liter werden zum Beispiel zur Bewässerung der Stauden für ein einziges T-Shirt benötigt. Das wirft die Frage nach grundsätzlichen Alternativen zur Baumwolle auf, wie zum Beispiel Hanf oder Flachs. Doch die Entwicklung der organischen Baumwollproduktion ist weiterhin positiv und lässt hoffen, dass hier Schritt für Schritt umweltfreundlicher produziert wird.

Im Schnitt legt der Biobaumwollmarkt die letzten Jahre um jährlich 50% zu. Von 2007 bis 2008 lag das Wachstum sogar bei 63% mit einem Anstieg von 1,9 Milliarden auf 3,3 Milliarden US-Dollar. Seit den ersten Anbauprogrammen in der Türkei Ende der 80er hat sich der Markt also durchaus positiv entwickelt. Organische Baumwolle wird heute bereits in 22 Ländern produziert. Die größten Produzenten sind die Türkei, Indien, USA und China. In Afrika wird Biobaumwolle bereits in 8 Ländern angebaut. Ein gutes Beispiel, warum Biobaumwolle die Alternative der Zukunft ist, sieht man in ägypten: Bio-Bauern überzeugten die Regierung, 400.000 Hektar konventioneller Baumwollproduktion mit organischen Methoden zu bewirtschaften, und erzielten so 90% Reduktion synthetischer Pestizide in ägypten und 30% Gewinnzuwachs.